Black Clouds & Silver Linings

Dream Theater. Eine, wenn nicht die am wenigsten geliebte Lieblingsband von mir. Wobei Lieblingsband sowieso übertrieben ist, ich bin mir bei diesen fünf Künstlern und ihrer Musik nie so wirklich sicher. Bisher hab ich sie live nur von (DVD-)Konserve erlebt (Score und Live at Budokan), aber da wirken sie einfach zu wenig als Band. Die Musiker sind mit Sicherheit, jeder für sich, sehr sehr gut und wirkliche Künstler, aber es fehlt(e?) irgendwie das Zusammenspiel.
Ohne Einzeltitel benennen zu können (oder zu wollen), teilweise sind die Songs mehr als „progressive“ und einfach nur durchgeknallt-verspielt, oder? Aber was solls.

Die durchweg positiven Kritiken zum neuen Album haben mich dann dazu bewogen, mir dasselbe zuzulegen. Gierig, wie ich nun einmal bin, musste es gleich die 3CD-Box sein. Und die hätte sich allein schon der Cover-Versionen, und dort des Queen-Medleys wegen, gelohnt. Sehr schön!

Die eigentliche CD kam erstmal auf den MP3-Player und musste mit zum Joggen. Nun bin ich ja eher langsam und gemächlich unterwegs, von daher war ich gespannt, wie hart respektive treibend die neuen Songs vom Traumtheater sind. Insbesondere bei den letzten Alben ließen die Kritiken doch auf sehr heftige Metal-Varianten schließen.
Ich muss sagen: Es lief sich hervorragend mit den Silberstreifen in den dunklen Wolken. Schöne Melodien, „angenehme“ Tempowechsel … das Album macht sehr viel Spaß, funktioniert zum Laufen optimal und ist sehr sehr gut.

Einziges Manko: Trotzdem die Band einen herausragenden Bassisten besitzt, ist dieser kaum zu hören. Oder er spielt wieder mehr Gitarre auf seinem 6-Saiter-Bass, dann hör ich das natürlich auch wieder nicht. Aber ich wollte es mal erwähnt haben. Da sollte, für meinen Geschmack, schon ein bisschen mehr Bass-Bumms rein! 😉

Nachdem ich die Songs durch hatte und wieder daheim war, habe ich mich wirklich geärgert, dass ich mir die Band dieses Jahr nicht auf dem Tollwood-Festival angesehen und gehört habe. Wobei sie mir, als ich das damals gelesen hatte, als nicht wirklich geeignet für ein Konzertzelt vorkommen und der Preis war mir glaub ich auch zu hoch. Egal. Ich Nachhinein wäre das schon gut gewesen. Glaub ich.

Zu den sechs einzelnen Songs (der Count ist glaub ich mit über 19 Minuten der längste auf der CD) kann ich nix sagen. Sie bilden rein akustisch eine gute Einheit (funktionieren auch beim Autofahren sehr gut) und dadurch schiebt sich für mich kein Einzeltitel in den Vordergrund oder wirkt besonders gut. Das Album wirkt recht organisch, möchte ich mal behaupten.

Die Idee einer reinen Instrumentalversion der Songs auf einer weiteren CD zu veröffentlichen hat was. Dadurch kann man sie teilweise dann vielleicht sogar in diese Post-Rock Schublade einsortieren, oder? Na ja, die YES und RUSH Einflüsse sind kaum zu überhören, das ganze fetzt zum Teil auch ganz ordentlich, und wenn schon Schublade, gehören die fünf mit Sicherheit nach wie vor und überhaupt zum Prog-Rock. Was aber alles letztlich völlig egal ist: Entweder man mag die Musik oder eher nicht. Im Falle dieses Albums gehöre ich zu ersteren.

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