… allerdings in der gleichen Galaxis. Oder der selben? Egal 😉
How to train a dragon hatte ich im Original letztens schon gesehen und für sehr gut befunden und hätte an sich vorgehabt mir dieses Mal ausnahmsweise auch die deutsche Synchronisation anzutun. Als wir so an der Kinokasse standen kam dann allerdings die Idee zum Percy Jackson und die Diebe im Olymp auf. Die Trailer sahen ja schon ganz nett aus, also gings auf den Olymp. Aber der Reihe nach. 😉
Die englische 3D-Variante des Drachenzähmens ist wirklich sehenswert. Tolle 3D-Effekte die gerade auch in den diversen Flugszenen besonders gut wirken. Die Wasseranimation gefällt mir sehr gut und insgesamt hab ich an der Machart absolut nichts auszusetzen. Es ist eine für mich sehr gelungene Mischung aus „Zeichentrick-Animation“ und Realismus, was insbesondere die Natur insgesamt angeht.
Die Geschichte, anscheinend nach einem Roman von Cressida Cowell, ist überraschend gut und spannend, wenn auch natürlich recht vorhersehbar. Aber die Hauptfiguren sind gut gezeichnet, dürfen sich relativ „ruhig“ entwickeln und entfalten und irgendwann spielt es dann auch keine Rolle mehr, dass es sich um eine Animation handelt: Die Personen sind präsent und „leben“ auf der Leinwand.
Also irgendwie so. Ich hatte, nach den wirklich witzigen Trailern, zwar schon einen netten Animationsfilm erwartet, wurde aber sogar noch positiv überrascht. Man wird in den Film, die Handlung wirklich hineingezogen und die 3D-Tiefe trägt das ihrige dazu bei, dass man sich nahezu in diese ferne Wikingerzeit und -welt zurückversetzt fühlt. Klasse das.
Wie gesagt, hätte ich mir auch in der deutschen Synchronisation angetan, so gut gefiel er mir. Wäre interessant gewesen, zu hören, wie die teilweise recht heftigen Akzente des Originals übernommen wurden.
Aber dann gings in die griechische Mythologie. Bei Percy Jackson hatten mir die Trailer auch schon recht gut gefallen und ich hätte mich wahrscheinlich geärgert, wenn ich den Film nicht im Kino gesehen hätte.
Ich habe mich jetzt nicht gerade geärgert, dass ich ihn im Kino gesehen habe, aber meine Erwartungshaltung wurde definitiv nicht erfüllt. Kritiken, die ich erst las nachdem ich den Film gesehen hatte, sprechen von einem zynischem Reißbrettprodukt, mäßig origineller Vorlage und grottiger Dramaturgie. Soweit würde ich nicht unbedingt gehen, aber so wirklich abwegig sind diese Punkte auch nicht. Man hätte mehr draus machen können. Müssen!
Nun kenne ich ich die literarische Vorlage nicht, aber dort ist die Hauptperson wohl noch ein paar Jährchen jünger was die meisten Aktionen, die im Film abliefen, recht unwahrscheinlich machen würde. Egal. Über Realismus sollte man bei einem Film, der Figuren der griechischen Mythologie in den Vordergrund stellt, nicht unbedingt diskutieren 😉
Fraglos sind die Effekte im Film hervorragend gemacht! Medusa ist Klasse, die „Frisur“ sehr genial, der Satyr läuft auf nahezu echten Ziegenbeinen, die Wassereffekte sind mehr als gelungen … Hat was.
Aber Handlung? Dieser eine Nicolas Cage Film … kann mich gerade an den Titel nicht erinnern, aber es gab auch einen zweiten Teil … irgendwas mit Tempelritter … Der war so ähnlich, „Schnitzeljagdähnlich“ aufgebaut. (Die Schnitzeljagd hatte ich auch in einer Kritik gelesen, finde das aber auch passend.) Einfach mal schnell Perle nach Perle besorgt, dabei gerade so viel Zeit verlieren dass es zum Ende hin knapp wird und das wars dann. Und dabei war dann die dritte Station auch noch so langweilig und belanglos gemacht. Ja klar, Vegas. Ganz toll. Lotusesser? Hätte man sich da nicht, gerade für die filmische Umsetzung, was anderes einfallen lassen können? Dass das Schild, das eigentlich hinter der Statue von Athene liegen geblieben war, doch wieder da war … Okay. Dass zu Beginn der Tour AC/DCs Highway To Hell erklang: Sehr gut! Eins mit Stern.
Sonst? Wenn der Percy, als Halbgott und Sohn des Poseidon schon so toll mit Wasser umgehen kann – ohne, dass ihm da irgendwer irgendwas erklärt hätte – wozu braucht er dann überhaupt noch Schwert und Schild und Flügelschuhe? Wäre es dann zu sehr X-Men geworden? Wie gesagt, die Effekte sind wirklich gut, da hätte es ruhig mehr geben können. Dann hätte man „Action statt Handlung“ noch eingesehen. So gabs sowohl von dem einen, als auch vom anderen zu wenig.
Was ich auch eher „albern“ fand: Ein Halbgott-Camp in dem archaische Kampfstile gelehrt werden und sonst nix? Wäre es in der heutigen Zeit nicht angebracht, die angehenden Helden für zeitgemäßere Aktivitäten auszubilden? Oder wäre auch dass dann wieder zu X-Men-mäßig geworden? Aber warum zum Beispiel das ganze nicht nach Griechenland legen? Ich mein, wenn die Halbgötter eh nur (Alt-)Griechisch lesen können … Oder galt das nur für Percy?
Und was machen die Typen ihr leben lang? Athenes Tochter kam bis zu Percys Eintreffen noch nie aus dem Camp raus? Aha? Dafür kam sie draußen dann aber ganz gut zurecht, oder?
Irgendwie und Sowieso … ist das ganze eine nette Idee, ein halbwegs unterhaltsamer Film aber irgendwie auch nix genaues.
Ich hatte mir auf dem Heimweg dann überlegt, wessen Sohn ich dann gerne wäre und, warum auch immer, mir fiel dann der Schmied, der Hephaistos ein. Wobei ich mir erstmal nicht sicher war, ob der überhaupt zu den griechischen Göttern gehörte. Tut er aber. Also, dann nähm ich den. Der „macht“ wenigstens was und hängt nicht nur so gott-mäßig rum. Und dann fiel mir noch ein: Wo war eigentlich Hera? Die hat sich doch sonst – also Sagen-technisch und so – auch immer eingemischt, oder? Kam im Film gar nicht vor.
Und dann war da noch: Gibts eigentlich nen Film über die nordischen/germanischen Göttersagen. EDDA und so? Also nen guten. Modernen. Oder so. Da gäbs doch mit Odin, Loki und Thor auch „interessante“ Gestalten, oder? (Und Nein, ich mein nicht „Gastauftritte“ wie in Die Maske 2! 😉 )
Und dann war da noch: A SINGLE MAN. Sehr genial. Echt gut gemacht, sehr ruhig, in gewisser Weise schon auch dramatisch, aber insgesamt sehr sehr kurzweilig und tatsächlich auch spannend. Find ich. Sehr empfehlenswert! 🙂